Meet the Team – Jahresrückblick 2023
Publié: 20 décembre 2023
Partner, Head of Corporate and M&A, Co-Head of Capital Markets
Partner
Business Operations Corporate/M&A
Publié: 20 décembre 2023 | |||||||
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Tino Ich starte ganz einfach: “Wer seid ihr und was sind eure Rollen in unserer Kanzlei?”
Jérémie Ich bin Anwaltssubstitut. Meine Stelle trat ich im Dezember 2022 an. Im ersten Teil meines Praktikums war ich im Bereich Immaterialgüterrecht tätig. Seit Juli arbeite ich im Transaktionsteam.
Tino Wo hast du studiert?
Jérémie In St. Gallen, ich bin aber aus Neuchâtel.
Tino Du bist also aus der Romandie für dein Studium in die Deutschschweiz gekommen…
Jérémie Genau. Das interdisziplinäre Studium Law & Economics führte mich an die HSG. Mein Sommerpraktikum hatte ich zwar im Genfer Büro von Lenz & Staehelin absolviert. Nach dem Studium wollte ich aber die Sprachkenntnisse, die ich erworben hatte, in der Praxis anwenden und gleichzeitig eine neue Stadt kennenlernen. Ich habe mich deshalb für Zürich entschieden – so konnte ich auch gleich herausfinden, ob alle Klischees der Romands über die Deutschschweizer zutreffen (lacht).
Tino Und? Sind die Deutschschweizer so schlimm, wie du gedacht hast?
Jérémie Nein, das sind sie nicht (lacht).
Tino Kannst du dir vorstellen, auch längerfristig in der Deutschschweiz zu leben?
Jérémie Ja, das kann ich mir definitiv vorstellen.
Tino Urslä, was ist deine Rolle bei uns?
Ursula Das ist schwer zu erklären (lacht). Ich mache seit einem Jahr einen Job, den es vorher bei L&S so noch gar nicht gab – eigentlich Business Development für den Bereich M&A. Zuvor war ich über mehrere Jahre als Assistentin und später auch als Head Receptionist tätig, bevor ich nach meiner Familienzeit in das M&A-Team wechselte und nun diesen Business Development Bereich abdecke. Im nächsten Jahr habe ich mein 20-jähriges Firmenjubiläum…
Tino Du bist länger hier als ich...
Ursula (lacht) Ja, aber nur ein halbes Jahr.
Tino Patrick, wie sieht es bei dir aus?
Patrick Ich bin noch keine zwanzig Jahre hier (lacht)…aber auch schon lange. In diesem Jahr hat sich meine Rolle insofern verändert, dass ich in die Partnerschaft eingetreten bin. Dies, nachdem ich bereits mein Sommerpraktikum, mein Substitutenjahr und meine Zeit als Rechtsanwalt bei Lenz & Staehelin verbracht hatte.
Tino Warst du bereits während deines Sommerpraktikums in deinem heutigen Bereich (Kapitalmarkt) tätig?
Patrick Nein, nein. Mein Sommerpraktikum und den ersten Teil meines Substitutenjahres absolvierte ich im Team von Jürg Simon im Bereich Immaterialgüterrecht. Erst danach wechselte ich in das Team Kapitalmarktrecht.
Tino Warst du zwischenzeitlich auch im Ausland?
Patrick Ja, ich habe meinen LL.M. in Chicago und anschliessend ein Secondment bei einer Anwaltskanzlei in Washington D.C. gemacht. Ausserdem war ich im Austausch in unserem Genfer Büro.
Tino Wie habt ihr das Jahr 2023 erlebt? Was war anders als in den Jahren davor?
Jérémie Der Einstieg ins Berufsleben hat vieles für mich verändert, der Alltag an der Universität war ein ganz anderer. Im Beruf umgibt man sich in erster Linie mit Menschen, seien es Mitarbeitende oder Klientinnen und Klienten, die mehr – oder manchmal weniger – Erfahrung haben, anderen Generationen angehören und andere fachliche, sprachliche und kulturelle Hintergründe haben. Das Berufsleben ist “actionreich” und schnelllebig. Einmal durfte ich eine Klientin bei einem Auktionsverfahren als Bieter vertreten, einmal im IP-Bereich vor Gericht stehen – so etwas erlebt man im Studium natürlich nicht.
Tino Hast du in diesem Jahr nur gearbeitet oder gab es auch Ferien?
Jérémie (lacht) Ich bin soeben aus den Ferien zurückgekehrt. Ich war drei Wochen in Asien, in Taiwan und Hongkong.
Tino Patrick, was hat sich für dich als junger Partner im 2023 verändert?
Patrick Vieles ist gleich, aber einiges auch sehr neu. Die mandatsbezogene Arbeit hat sich seit meinem Eintritt in die Partnerschaft nicht allzu gross verändert. Über die Jahre zuvor wurde ich sehr gut auf die neue Rolle vorbereitet. Formell ist zwar nun kein “Sicherheitsnetz” mehr da, aber unsere offene Kultur und der regelmässige Austausch innerhalb der Teams und Fachgruppen stellen sicher, dass Fragen und Themen schnell angesprochen und gemeinsam eine Lösung gefunden wird. Geändert hat sich der administrative Aufwand, die Besprechungen und Themen, über die man sich zuvor gar keine Gedanken gemacht hatte. Ausserdem ist das Gefühl, nicht mehr “lediglich” angestellt zu sein, sondern Teil der Partnerschaft zu sein und Verantwortung zu übernehmen, ein komplett neues.
Tino Und wie war das ausklingende Jahr für dich, Urslä?
Ursula Stressig (lacht). Nein, ich meine das nicht negativ, sondern in dem Sinne, dass es immer viel zu tun gibt. Mein Rollenwechsel von der Assistenz in den Business Development Bereich kam ja nicht von ungefähr. Der Bedarf an einer neuen Stelle spezifisch für das Transaktionsteam hat sich während meiner Zeit als Assistentin in diesem Bereich ja bereits abgezeichnet und sich in der Zwischenzeit auch bestätigt. Die Arbeit im Business Development macht mir Spass; es gibt immer etwas zu tun – mir wird nie langweilig.
Tino Mit wie vielen Leuten hast du da zu tun? Wer sind deine internen “Klienten”?
Ursula Eigentlich sind das in erster Linie die Partner im Transaktionsbereich an beiden Standorten (Zürich und Genf). Ich bin u.a. verantwortlich für die Präsentationen und Pitches, Events, Reisen und die elektronische Abbildung unserer BD-Aktivitäten.
Tino Was macht dir dabei am meisten Spass?
Ursula Am liebsten organisiere ich Reisen und Events. Ausserdem habe ich in meiner neuen Position die Möglichkeit, für diverse M&A-Präsentationen Informationen zusammenzustellen und Daten zu sammeln. Dabei lernt man automatisch auch den Markt besser kennen – das macht die Arbeit abwechslungsreich und spannend.
Tino Was war dein Highlight 2023, Jérémie?
Jérémie Es gibt natürlich nicht nur ein Highlight. An einen Fall werde ich mich aber noch lange erinnern: Bereits in meinem zweiten Monat führte mich mein damaliger Partner, Jürg Simon (IP), in ein Mandat ein, und bat mich, Argumente vorzubereiten. Ich hatte damals den Verdacht, Jürg hätte mir diesen Fall nur aufgrund dessen Aussichtslosigkeit überlassen, damit ich als Praktikant ein bisschen üben konnte. Wir hatten viele Gespräche und er beharrte stets darauf, dass der Fall vor Bundesverwaltungsgericht gewonnen werden könne. Die Anwältin in unserem Team war jedoch – genau wie ich – wenig überzeugt und meinte, der Fall hätte kaum eine Chance. Nichtsdestotrotz habe ich wochenlang mit einer anderen Praktikantin auf die Verhandlungen hingearbeitet und in der letzten Woche unsere Präsentation für die Verhandlung jeden Abend mit Jürg besprochen und geschliffen. Unsere Argumentation wurde immer überzeugender, bis zum Zeitpunkt, in dem ich selbst zuversichtlich wurde, dass wir gewinnen würden – was dann auch tatsächlich geschah. Das war ein tolles Erlebnis. Einen Fall mitzubetreuen, so lange daran zu arbeiten, bis man die richtigen Argumente findet und zu guter Letzt erfolgreich abzuschliessen – das ist extrem befriedigend.
Tino Ist der Fall öffentlich?
Jérémie Ja, das war ein Fall, den wir für Apple vor dem Bundesverwaltungsgericht geführt hatten, um das Bild eines Apfels als Marke zu registrieren (Urteil B-4493/2022 vom 26. Juli 2023).
Tino So ein Erlebnis ist bestimmt spannend für einen jungen Anwaltspraktikanten direkt nach dem Studium.
Jérémie Definitiv. Der ganze Prozess war in erster Linie juristisch sehr interessant. Aber einen solchen Fall in der Praxis mitzuerleben, den Stress vor der Verhandlung zu spüren und die Möglichkeit zu erhalten, mit jemandem zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen, der in diesem Bereich so viel Erfahrung hat, habe ich auch als eine sehr wertvolle Erfahrung empfunden.
Tino Patrick, was war dein Highlight?
Patrick Ich denke, es ist die neue Rolle resp. der Karriereschritt an sich. Die Freude und Aufregung darüber konnte ich dabei mit meiner Frau teilen, denn auch sie ist 2023 Partnerin in ihrem Unternehmen geworden.
Tino Arbeitet sie ebenfalls in einer Anwaltskanzlei?
Patrick Nein, zum Glück nicht (lacht). Sie arbeitet im Consulting Bereich. Diesen Karriereschritt gemeinsam zu gehen, fand ich sehr schön.
Tino Das kann ich nachvollziehen. Gab es denn auch etwas, das weniger erfreulich war?
Patrick Natürlich gibt es Dinge, auf die ich verzichten könnte, z.B. auf gewissen Administrativaufwand.
Tino Wie sieht es denn bei dir aus, Urslä? Was gab es bei dir Negatives im 2023?
Ursula Negativ ist das falsche Wort. Es war wohl etwas stressiger als in anderen Jahren. Zur “normalen” Arbeit kam noch unser “Rebranding”, welches 2023 “gelauncht” wurde, hinzu. Das führte u.a. zu Mehraufwand bezüglich Neuerstellung von Vorlagen, Dingen, die nicht wie gewohnt funktionierten etc. Aber auch hier überwiegt im Nachhinein die Freude am neuen Design.
Tino Das ist ein guter Punkt – inwiefern warst du in dieses Rebranding-Projekt involviert?
Ursula Das Projekt trieb in erster Linie unser Marketing-Team voran, welches zusammen mit unserer Werbeagentur zahlreiche Stunden und noch mehr Herzblut in das neue Design hineingesteckt hatte. Nichtsdestotrotz hat es auch meine Arbeit beeinflusst, musste ich doch rechtzeitig alle unsere Vorlagen anpassen, damit diese am Tag X den Jurist:innen zur Verfügung standen. Womöglich habe ich mit meinem ständigen Nachfragen und zusätzlichen Ansprüchen unser Marketing-Team in dieser Situation noch mehr gestresst (lacht) – auch wenn das natürlich nicht meine Absicht war.
Tino In den Hiring-Prozess bist du auch noch involviert, oder?
Ursula Hiring mache ich nebenbei eigentlich deshalb, weil du (Tino) unser Hiring Partner bist. In diesem Bereich finden diverse Anlässe für Studierende statt, an denen wir natürlich auch präsent sein möchten und für welche Flyer und Präsentationen erstellt werden müssen. Hier helfe ich auch gerne. Auch für diese Interviewreihe “Meet the Team” bereite ich die Fragen vor, mache die Interviewabschrift, Redaktion, schiesse die Fotos, bearbeite sie und stelle alles zur Publikation bereit. Wie ihr seht, wird mir nie langweilig (lacht).
Tino Was war bei dir unerfreulich im 2023?
Jérémie Fachlich hatte ich wirklich selten Arbeit, die ich nicht mochte. Es sind nicht alle Arbeiten gleich anspruchsvoll, aber manchmal ist man sogar froh, wenn man sich mal einfach hinsetzen und etwas “Einfacheres” erledigen kann. Es gibt Zeiten, in denen die Arbeitsbelastung intensiv ist und es auch zeitweise ziemlich streng wird – am Schluss ist man aber stets stolz, für die Klientin das bestmögliche Ergebnis zu erreichen und ein positives Feedback zu erhalten.
Tino Musstest du an vielen Wochenenden arbeiten?
Jérémie Nein, das waren vielleicht drei bis vier Mal in meinem Substitutenjahr.
Tino Was erhofft ihr euch beruflich für das Jahr 2024?
Patrick Das Jahr 2023 war im Bereich Kapitalmarkt marktbedingt schwierig. Ich hoffe, 2024 zieht dieser Bereich wieder an. Für mich persönlich wünsche ich mir, mein eigenes Team aufbauen und in meine Rolle richtig hineinwachsen zu können.
Ursula Auch ich möchte meine Rolle weiterentwickeln, mein Pensum erhöhen und möglichst vielen Partnern in unserem Bereich den Arbeitsalltag erleichtern.
Tino Du arbeitest momentan in einem Teilzeitpensum?
Ursula Ja, ich hatte nach der Geburt meiner Kinder das Pensum auf 40% reduziert und dann kontinuierlich wieder erhöht. Momentan arbeite ich 60% im Büro und 10% von zuhause aus.
Tino Jérémie, dein Substitutenjahr ist bald vorbei, was sind deine Pläne im neuen Jahr?
Jérémie Ich werde ab März in Washington, D.C. bei der Schweizer Botschaft ein Hochschulpraktikum in der Abteilung “legal affairs” absolvieren.
Tino Cool – Gratulation!
Jérémie Ja, ich freue mich. Im November sind ja auch die Wahlen in den USA – das dürfte eine sehr spannende Zeit werden. Danach werde ich mich auf die Anwaltsprüfung vorbereiten.
Tino Das klingt nach einem guten Plan. Ich komme damit bereits zu meiner letzten Frage: Was wünscht ihr euch zu Weihnachten?
Patrick Ein paar ruhige Tage im Schnee.
Jérémie Schnee wäre auch meine Antwort gewesen, ich habe vor, in den Weihnachtsferien auf ein paar Skitouren zu gehen.
Ursula Schnee wünsche ich mir auch – in meinem Keller stehen neue Skier, die ich im letzten Jahr aufgrund der schlechten Schneeverhältnisse noch gar nicht ausprobieren konnte. Ich hoffe, diese Gelegenheit ergibt sich nun über Silvester.
Patrick Schärli ist seit Anfang 2023 Partner im Bereich Kapitalmarktrecht. Er hat an der Universität Luzern studiert und im Jahr 2015 seinen LL.M. an der University of Chicago Law School absolviert. Zudem arbeitete Patrick für ein Jahr als Foreign Associate bei Mayer Brown in Washington, D.C.
Jérémie Bongiovanni ist Anwaltssubstitut bei Lenz & Staehelin. Er hat an der Universität St. Gallen Law and Economics studiert und war während seines Studiums bereits als Sommerpraktikant bei uns in Genf tätig.
Ursula Huber ist nach ihrer kaufmännischen Ausbildung und einem Auslandaufenthalt mit 19 Jahren zur Kanzlei gestossen. Nach fünf Jahren als Teamassistentin hat sie die Leitung des Empfangsteams übernommen. Mittlerweile ist sie im Business Development im Bereich Mergers & Acquisitions tätig.
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